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  • AutorenbildFrollein Schreibfeder

WinterRuhe

Jetzt, Mitten im Januar, sehe ich viele YouTube Videos, lese ich viele Blogs (wie meinen), in denen es darum geht, am Ball zu bleiben, Träume zu verwirklichen, Vorsätze umzusetzen, nicht aufzugeben. Auch mein letzter Beitrag ging darum, wie ich meine Motivation in Einklang bringen kann mit den Dingen, die ich mir vorgenommen habe. Was ganz gut klappte.

Aber letzte Woche war ich nicht klettern und nur zwei mal laufen. Shame on me.

Und dann ist mir gestern Abend etwas bewusst geworden. Ich hatte eine kleine Unterredung mit meinem Körperbewusstsein. Ich visualisierte mein Körperbewusstsein, ließ es aus mir heraus treten und fragte es in einer Meditation, was es gerade braucht, was ich tun kann für mehr Energie, ein besseres Körpergefühl, mehr Kraft. Und es sah mich an, lächelte und sagte „Vertrau mir! Ich bin für dich da. Ich tue alles, damit du gut funktionierst. Jede Zelle, jedes Organ arbeitet nur für dich! Du läufst gerade mit einem Drittel deiner eigentlichen Energie herum. Es ist Winter. Tiere halten Winterschlaf. Pflanzen ziehen sich zurück, hören auf zu wachsen und ruhen. Die Welt ist still und mit Eis bedeckt. Und du willst mit voller Energie arbeiten? Das tust du! Nur hast du gerade nicht mehr! Und für das, was du hast, machst du ganz schön viel!“

Ich war erstaunt. War ich zu streng mit mir? Was ich da hörte, machte durchaus Sinn. Wieso glauben wir Menschen, wir seien anders als die restliche Natur um uns herum? Warum fordern wir so viel von uns?

Auf meine Frage, was ich tun kann, um mich zu pflegen, stiegen Bilder in mir auf. Schlafen. Auch, wenn es erst acht Uhr abends ist. Auch wenn es Mittag ist. Essen. Nährend, wärmend, scharf. Kartoffeln, Linsen, Kohl. Warme Getränke trinken. Waldspaziergänge. Sauna. Eingekuschelt auf der Couch liegen.

Es ist die Zeit des Rückzugs. Die dunkle Jahreszeit. In der Vorweihnachtszeit, zu den Feiertagen und zu Silvester haben wir viel Pulver verschossen. Jetzt sind wir voller Motivation ins neue Jahr gestartet und haben von uns erwartet, dass wir sofort perfekt funktionieren.

Dabei haben wir völlig übersehen, dass es noch tiefster Winter ist. Der Frühling ist noch Wochen entfernt. Es wird kalt bleiben, vielleicht Frost und Schnee geben. Und wir sind erwartungsmäßig schon auf Sonne und Energie eingestellt.

Sei wie die Pflanzen vor deiner Tür. Gib dir Zeit, sei nachsichtig. Du bist ein lebendes, atmendes Wesen. Ein Teil der Natur, nicht davon getrennt. Das bedeutet nicht, dass du alle Vorsätze über Bord werfen sollst. Gar nicht. Aber sei geduldig mit dir. Gönne dir Ruhe. Atme durch. Denn genau dafür ist diese Zeit da. Und für nichts anderes. Unsere Zellen wissen das und fahren runter. Unser Körper weiß das und braucht Wärme. Nur unser Geist fordert in dieser lauten und schnellen Zeit zu viele Ergebnisse. Eile mit Weile, wie es so schön heißt.


Einen Fuß vor den anderen, aber ruhig. Denn wenn du es eilig hast, geh langsam.

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