Ich weiß nicht, wie es all den Eltern da draußen geht, die mit ihren Kindern jetzt wertvolle Familienzeit verbringen dürfen und dafür sicher enorm dankbar sind. Vor allem, wen sie auch noch home office machen dürfen. Parallel. Zum Spielen.
Seufz.
Ich habe euch hier mal einige Tipps zusammen getragen, wie man die kleinen (in diesem Fall Kindergartenkinder, aber einiges davon funktioniert sicher auch bei älteren) zumindest ein paar Minuten unterhalten bekommt, ohne Fernseher oder Tablet oder eine 8. Runde Barbie spielen.
Ich habe versucht, kostengünstige mit etwas teureren Tipps zu mischen, so, dass für jeden Geldbeutel etwas dabei ist. Lasst mich wissen, ob es euch genutzt hat!
1. Habt ihr Fenster? Oder Türen aus Glas? Abnehmbare Spiegel? Dann los und besorgt euch Fenstermalstifte. Meine Kleine bemalt und verschönert sehr gerne die Glastüre zum Garten. Und wenn sie damit fertig ist, sind entweder mal wieder die Fenster geputzt (ran an den Speck!) oder es ist wieder eine Leinwand frei zum erneuten bemalen!
2. Höhle bauen ist immer noch eines der beliebtesten Spiele mit Kindern. Ihr braucht nur ein paar Woll- oder Tagesdecken über den Arbeitstisch werfen, weitere Decken und Kissen drunter, vielleicht Kuscheltiere, Bücher und Kekse und das Kind kann in seiner Höhle verstecken spielen, während ihr mit dem Laptop am selben Tisch sitzt. Voila! Und PS: Hier kann man prima Pausen einbauen.
3. Wer einen Garten oder Balkon hat, hat natürlich Glück. Im Baumarkt gibt es für 3 Euro 25 kg Spielesand, um dem Kind einen eigenen Sandkasten im Planschbecken vom letzten Jahr oder in einem Wäschekorb zu bauen. Plastikspielzeug oder Küchenzubehör dazu, fertig. Aber auch, wer nicht in den Genuss dieser Extravaganz kommt, kann einfach Kinetik-sand besorgen oder bestellen Den gibt es auch in günstigen Varianten. Oder ihr findet einfache Rezepte zum selber machen schnell im Internet, zum Beispiel bei Pinterest. Lebensmittelfarbe und Glitzer dazu. BÄM! Eine Teigrolle und die Plätzchenausstecher von letztem Weihnachten und schon kann das Kind Plätzchen backen.
4. Wer das Kind nicht ständig vor Netflix und Disney+ parken möchte, kann auch auf Bücher zurück greifen. Wenn man aber keine Zeit (oder Lust mehr) hat, vorzulesen, versucht es mal mit tiptoi. Ist etwas kostspieliger, aber die Kinder sind beschäftigt, mit dem Medium Buch, lernen dabei was und sind entertaint. Und bald ist ja auch Ostern. ;-)
5. Die Küchenkräuter sind schon wieder abgelaufen? Kein Problem! Wäschekorb her, Küchenutensilien dazu und das Kind drauf los lassen. „Mama! Ich hab dir was gekocht!“
6. Gegen diesen Tipp habe ich mich selbst lange gewehrt. Ich wollte den Hipe nicht mit machen, mich nicht so einschränken lassen. Doch als der CD-Player des Nachwuchses die Haxen hoch riss, gab ich nach: Die Tonie-box zog ein. Nicht ganz günstig und bei den Kreativ-Tonies mit etwas Arbeit verbunden. Aber: Das Kind liebt das Ding, kann es problemlos selber bedienen, sich auch Nachts Hörspiele an machen und ohne Hilfe im Zimmer Musik hören. Wer jetzt noch keine Tonie-Box hat, sollte darüber nach denken.
7. Ich weiß, Kinderarbeit ist nicht erlaubt. Aber wenn Kinder eines mögen, dann so ein, wie die großen. Da kann man die Kleinen auch mal einspannen. Staub wischen, Fenster putzen, saugen. Meine Kleine findet das toll und wedelt sicher 10 Minuten mit dem Staubwedel durchs Wohnzimmer, fegt oder putzt Schränke mit feuchten Tüchern aus. Natürlich solltet ihr Zerbrechliches vorher weg stellen.
8. Auch Basteln geht immer. Wir haben ein Kiste, der so ziemlich alles zu finden ist, was glücklich macht: Washi-Tape, Klebestift, Schnipsel, Buntstifte, Filzstifte, Textmarker, Radiergummi, Kinderschere. Maldecke drunter, noch Wasserfarben dazu und los geht`s! So sind die Kurzen eine Weile zugange. Und wenn das Langweilig wird, schaut mal bei HurraHelden vorbei (hurrahelden.de/malbuch). Dort bekommt ihr kostenlos ein personalisiertes Ausmalbuch für Kinder. Wenn sie das bunt gestaltet haben, kann man das in Klarsichtfolien packen und hat ein selbst gestaltetes und personalisiertes Vorlesebuch für das Kind. Total süß!
9. Solltet ihr Mädels haben, oder Jungs, die noch neugierig sind, was Kosmetik angeht, stellt einen Schminkspiegel auf den Wohnzimmertisch, packt Rouge, Labello und Lidschatten dazu, Pinsel nicht vergessen, und schaut, was passiert. In jedem Falle lustig!
10. Zu guter Letzt ein simpler, aber effektiver Tipp zum Bespielen der Kinder: Holt alle Decken, Kissen, Klappmatratzen oder ähnliches ins Wohnzimmer. Und lasst die Dinge geschehen. Solltet ihr mehrere Kinder euer eigen nennen, können sie gemeinsam Höhlen bauen, Gespenster spielen oder Kissenschlachten veranstalten.
Für all diese Tipps gilt: Seid bitte nicht zu streng. Die Kinder spüren unsere Unsicherheit in dieser Zeit und wissen nicht, was gerade los ist. Auch ihnen acht das alles Angst. Seid so reflektiert und lasst eure Sorgen nicht an den Kindern aus. Kekskrümel, Kräuterstaub, Fensterfarbe am Boden oder Rouge auf der Couch kann man leicht (gemeinsam) weg wischen. Lasst eure Kinder sich später an eine (hoffentlich) tolle Quarantäne-Zeit erinnern. Und wenn alles nix hilft: Esst zusammen Eis in der Höhle und lasst 5e gerade sein.
Quintessenz: Unser Alltag ist ihre Kindheit. Gestaltet sie schön.
