top of page
Suche
  • AutorenbildFrollein Schreibfeder

Fasten

Minimalismus. Was für ein Wort. Jeder legt es anders aus. Es hat viele Bedeutungen, es gibt viele Möglichkeiten, es zu betrachten, damit umzugehen, es handzuhaben. Es gibt so viele Bereiche, in denen man minimalisieren kann, dass man nie fertig zu sein scheint. Kleiderschrank? Bad? Urlaub? Zero waste? Clean eating? Freundschaften mal aussortiert? Zu viele Schuhe?

Ich finde alle Lebensbereiche sehr interessant, wenn man sie mal unter die Minimalismuslupe nimmt. Gerade bin ich wieder beim Thema Essen. Und weil ich es gerne auf die Spitze treibe: Warum überhaupt essen? Kostet Geld und Nerven, macht dick und ist zeitintensiv. Aber keine Sorge, ich habe nicht vor, mir ein Nahrungsmittelfehlverhalten anzutrainieren. Ich spreche vom Fasten.

Seit Jahrtausenden ein natürlicher Zustand, ist es für uns Menschen heutzutage ungewöhnlich, mal länger nichts zu essen. Dabei sind unsere Körper noch darauf ausgerichtet, wunderbar mehrere Tage ohne Nahrung auszukommen. Und es ist sogar gesund.

Es gibt mittlerweile einige Studien, die belegen, dass Fastenperioden einen Zustand namens Autophagie auslösen, der dafür sorgt, dass abgestorbene Zellen und Reststoffe vom Körper absorbiert werden und so dafür sorgen, dass wir gesünder werden, länger leben und gegen viele Krankheiten bessere Abwehrstoffe bilden. Sogar Alzheimer, Parkinson, Migräne, Rheuma und Krebs (in Kombination mit Chemotherapie) können unterstützt und verbessert werden. Von Bluthochdruck, Fettleber, schlechten Blutfettwerten und Übergewicht mal abgesehen.

Dazu stellt sich eine geistige Klarheit ein, da der Körper Adrenalin ausschüttet, weil er davon ausgeht, dass wir mal wieder jagen sollten.

Fasten sorgt also, wie lange angenommen, gar nicht so sehr für Stress im Körper, sondern entlastet diesen und unterstützt ihn bei der Heilung. Da das Immunsystem im Darm zuhause ist, tut es auch diesem gut, mal längere Zeit nichts zu verarbeiten zu haben.

In Bezug auf den Minimalismus finde ich es zudem äußerst praktisch: Weniger einkaufen müssen, Geld sparen, weniger kochen müssen, weniger Gedanken um Gerichte machen müssen. Läuft.

Aber wie soll ich das jetzt umsetzen? Die erste Frage ist natürlich die nach Vorerkrankungen. Man sollte sicher sein, die nötige Grundsubstanz für das Fasten mit zu bringen. Zur Sicherheit immer erst mal den Dok befragen. Und dann? Da gibt es viele Wege. Ich habe längere Zeit das 16:8 praktiziert. Man isst 8 Stunden von 24 und fastet die restlichen 16 (Ja, schlafen zählt!). Also normal essen zwischen 11 und 19 Uhr. Verschiebbar, je nach Vorlieben. Wer mag, kann es gern kürzen auf 18: 6 oder 20:4. Ganz extreme praktizieren OMAD, one meal a day, also nur eine Mahlzeit am Tag.

Dann gibt es auch die 5:2 Variante, die dafür steht an fünf Tagen der Woche normal zu essen und dafür an den beiden anderen nur wenige Kalorien zu sich zu nehmen (Männer 600kcal und Frauen 500kcal). Ist mir schon zu aufwendig, weil ich Kalorien zählen hasse.

Gerade mache ich den Selbstversuch in 10:2. Einen Tag fasten, einen Tag normal essen. Alltagstauglicher als MMF bekannt, was dafür steht Montags, Mittwochs und Freitags zu fasten und an den restlichen Tagen normal zu essen.

Ich finde es irgendwie einfacher, einfach gar nichts zu essen oder eben nur in einem Zeitfenster, als Kalorien zu zählen oder Punkte in eine App einzugeben. Ich habe mir gedacht, ich versuche erst mal, einen Tag lang nichts zu essen. Ich glaube, das habe ich mein ganzes Leben lang noch nicht gemacht. Wieso auch? Aber ich finde es eine spannende Erfahrung, mal zu schauen, wie gut ich das durchhalte. Hunger aushalten kann ich mittlerweile ganz gut, da ich schon öfter erst gegen Nachmittag angefangen habe zu essen. Und morgen darf ich essen, was ich will. (Gibt´s auch ein Buch zu, das genau so heißt und sich damit befasst. Hab´s aber nicht gelesen.)

Ich denke, diese Erfahrung kann durchaus dafür sorgen, einen anderen Blick auf den Übervorrat an Lebensmitteln zu bekommen. Was für uns so selbstverständlich ist, wünschen sich viele Menschen. Wie schräg ist es, dass Menschen hungern müssen und wir in der Wohlstandsgesellschaft Probleme mit Übergewicht und ernährungsbedingten Gesundheitsproblemen haben?

Dabei wäre es doch so schön, weniger zu genießen und dabei alle zu versorgen.

Ich in gespannt auf meine Erfahrungen, fühle mich ganz wohl bisher und schaue mal, was ich da noch an Gedanken sammeln kann. Ich werde dann berichten.


https://www.youtube.com/watch?v=t03Z9o4d9hw

https://www.youtube.com/watch?v=6FsukC7yVjg




30 Ansichten0 Kommentare

Aktuelle Beiträge

Alle ansehen

Zeit

bottom of page