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  • AutorenbildFrollein Schreibfeder

Weiße Stille

Aktualisiert: 17. März 2018


Als ich heute Morgen die Rollläden hoch zog, hatte sich die Welt vor meinem Fenster in eine Winterlandschaft verwandelt. Es war wunderschön anzusehen und ich war erstaunt, wie sehr dieses einfache Wetterphänomen die Sicht, den Blick auf die Welt verändern kann. Auf dem Weg zur Arbeit ging es natürlich, wie erwartet, seeeeeehr langsam zu. Spontane Wintereinbrüche einfach ohne Ankündigung mitten im Winter sorgen immer für verlangsamtes Vorankommen in jedweder Art der Vorwärtsbewegung. Aber mich störte das nicht im Mindesten. Der Himmel leuchtete in einem kühlen babyblau. Die Sonne schien heller und erleuchtete alles um mich her, denn der weiße Pulverschnee warf ihr Licht fröhlich einfach wieder zurück. Alle Büsche und Bäume sahen aus, als hätte sie jemand mit Badeschaum überzogen und die Textur war so pulvrig, dass es beim kleinsten Windhauch wirkte, als puste ein übermütiges Kind Puderzucker Richtung Himmel. Alles wirkte verändert, war sauber, klar, still. Schnee hat meiner Meinung nach die Eigenschaft, alles leiser werden zu lassen, stiller, ruhiger. Ich genoss diesen Blick um mich her und hoffte inständig, dass auch all die anderen Autofahrer um mich her dieses Wunderland so wahr nehmen würden, wie ich es gerade tat, anstatt sich über die vollen Straßen und die zwangsläufigen Verspätungen zu ärgern. Schnee, ein leiser und heller Besucher, nur kurzzeitig mal auf der Durchreise, um uns zu zeigen, dass alles auch viel heller sein kann. Und viel stiller.

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