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  • AutorenbildFrollein Schreibfeder

Und zack - aus.

Die Taube im Garten klingt, als hätte sie die Nacht durch gemacht. Vielleicht hat sie das ja. Ich habe wunderbar geschlafen. Endlich hat es abgekühlt und ich bin wieder etwas fitter.

Ich war die Tage durch meine Nebenhöhlen außer Gefecht gesetzt worden. Wie unangenehm und grundlegend sowas sein kann! Jede Bewegung ließ meinen Schädel wummern, an nach vorne beugen war gar nicht zu denken. Mein gesamter Kopf bis zu den oberen Zähnen tat einfach nur weh. Ich war unglaublich dankbar dafür, dass ich mein Töchterchen in die Kita bringen und mich wieder hin legen konnte. Ich habe die meiste Zeit geschlafen, was ja schon ein Zeichen dafür ist, dass der Körper arbeiten muss.

Wie grundlegend Gesundheit ist, merkt man ja erst, wenn sie angeknackst ist. Wie selbstverständlich wandern wir durch´s Leben und gehen davon aus, dass es völlig normal und unser Recht ist, schmerzfrei zu sein. Dabei gibt es genug Mitmenschen, die dieses Glück nicht genießen können, die chronische Schmerzen haben, krank sind. Wie oft werden sie mitleidig angesehen oder gar belächelt. Die stellen sich aber auch an. Kann ja so schlimm nicht sein. Vielleicht sollten sie mal an die frische Luft.

Bis es uns selber umhaut. Und sei es auch nur durch etwas so ordinäres wie eine Grippe, mit Kopf- und Gliederschmerzen, Fieber, Kopfschmerzen, Mattigkeit. Und zack – aus. Ich habe großen Respekt vor Menschen, die sich mit chronischen Schmerzen oder Krankheiten herum schlagen müssen. Ein Leben voller körperlichem Schmerz schränkt nicht nur ein, es isoliert und macht traurig. Wer es da schafft, sich davon frei zu schaufeln und weiterhin gut gelaunt sein Leben zu leben, der hat meinen größten Respekt.

Ich möchte damit nicht die Menschen unterstützen, die sich in ihrer Krankheit ausruhen, sich nur noch über ihre Schmerzen definieren und über nichts anderes mehr reden möchten. Das belastet nicht nur sie, sondern auch alle anderen. Es ist natürlich schwer, mit so einer Belastung leben zu müssen. Trotzdem sollte man auf sich und seine Mitmenschen achten, in dem Sinne, dass man nicht nur jammert und nur noch an die Krankheit denkt. Ich weiß wie einfach es ist, sich nur noch mit der Diagnose zu beschäftigen. Aber man verliert alles andere aus dem Blick.


Sich nicht völlig dem Schmerz zu ergeben, aber auch nicht gegen ihn kämpfen, sondern ihn anzunehmen und zu ertragen, dass ist die wahre Kunst in diesem traurigen Atelier. Ich möchte nur daran erinnern, wie schön das Leben ist und wie dankbar alle sein können, die es schmerzfrei erleben dürfen. Und denen das nicht vergönnt ist wünsche ich Kraft, Mut und ein Lächeln im Gesicht. Einen Fuß vor den anderen.

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