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  • AutorenbildFrollein Schreibfeder

Sonnen


Die Sonne kommt langsam zurück, erwacht Tag und Tag mehr aus ihrem Winterschlaf, kriecht hinter Wolken hervor, lächelt mal wieder. In der Sonne sitzen, das Gesicht ins Licht halten. Den Geräuschen lauschen, die die Welt macht. Mal tief Luft holen. Kleine Inseln schaffen, in denen nichts muss, nichts soll, nichts wird. Alles ist. Einfach so. Den Stuhl oder das Gras, die Decke oder den Boden wahr nehmen. Gedanken ziehen lassen. Adieu! Weil man´s kann. Wissen, dass endlich Frühling ist, dass es wieder lebendig wird, wärmer, wacher, heller. In der Sonne sitzen, das Gesicht ins Licht halten. Nichts muss, nichts soll, nichts wird. Wozu auch? Alles ist okay, hier, im Licht, in der Wärme. Alles kann warten, geht später weiter, hat grad Pause. Ich habe Pause. Von all dem Kram, an den ich gerade nicht denke. Den ich einfach vorbei ziehen lasse. Während ich in der Sonne sitze, mein Gesicht ins Licht halte. Die Welt steht still, nur einen Augenblick, meinen Augenblick. Den schenke ich mir, gönne ich mir, hab ich mir verdient. Wegen all des Krams, an den ich grad nicht denke. Ich habe gerade keine Zeit daran zu denken. Ich muss in der Sonne sitzen, mein Gesicht ins Licht halten. Das ist wichtig, das hat Priorität. Hier sein. Sitzen. Hell sein. Schwitzen. Klar werden. Ruhiger. Atmen. Aus-ein-aus. Im Licht. Einfach so. Weil man´s kann.

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