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  • AutorenbildFrollein Schreibfeder

Los Lassen

Man kann viele Dinge los lassen. Ex-Partner, Stilrichtungen, die Vorstellung davon, irgendwann mal auszusehen wie Lindsey Stirling. Man kann sich von allerhand trennen. Dem Ex-Partner, dem blöden Smoothie-Maker, den man eh nie benutzt oder dem Outfit, in dem man aussehen wollte wie Lindsey Stirling. Man kann so viel gehen lassen. Den Ex-Partner, die Vorstellung davon, wie toll man hätte zusammen sein können oder den Teig für dieses tolle Kuchenrezept, weil man das mit Lindsey Sterling jetzt wirklich abgehakt hat. Los Lassen ist etwas, was mir immer wieder begegnet, etwas, über das man liest, nachdenkt, schreibt und wieder nachdenkt. Was kann ich los lassen? Was bedeutet los lassen? Warum sollte ich los lassen? Sollte ich das Loslassen los lassen? Oder sollte ich das bloß lassen? Sollte ich das sollte los lassen?

Ich stelle immer wieder fest, dass mir dieses Konzept gute Dienste leistet. Ich meine das noch nicht mal in einem unfassbar tiefsinnig spirituellen Sinne, sondern in ganz alltäglichen Situationen. Ich verbringe viel Zeit damit, darüber nach zu denken, wie ich meine Garderobe noch mehr minimalisieren könnte oder welche Farbe da am besten zu nutzen sei. Wie kann man minimalistisch günstigen Urlaub machen? Wie verbringe ich eigentlich am liebsten und günstigsten meine Freizeit? Sollte ich diese Wand nicht doch in greige streichen...?


Ich finde hier ist los lassen wirklich nützlich. Eckhart Tolle schreibt, man solle einfach keinen Widerstand auf bauen, was für mich auf´s selbe hinaus läuft. Denn die befreiende Antwort auf alle meine Fragen ist ein schwerwiegendes : Es ist völlig egal! Ob ich die graue oder die schwarze Hose an habe, ob die Wand greige oder weiß ist, ob ich nach Holland oder Spanien fahre, auf dem Spielplatz oder im Kino sitze, im Endeffekt ist das völlig egal.


Wenn du jetzt innerlich auf schreist und denkst „Wuuuuuaaas? Holland oder Spanien? Grau oder schwarz? Das ist ja mal gar nicht egal. Man muss sich ja wohl fühlen, man will doch den richtigen Urlaub buchen, man muss doch...“


Nein. Muss man nicht. Was da gerade auf schreit ist dein Ego, welches beschäftigt werden möchte, dein Ego, dass sich wahnsinnig gerne Gedanken macht, sich für wichtig halten muss, um sich wohl zu fühlen. Deinem wahren Ich, der ureigenen Quintessenz ist es völlig wurscht, was du trägst, wie viel davon und wo. Wichtig ist, dass du weißt, dass du dich selbst überall mit hin nimmst, und dass die Menschen dich nicht nach deiner Hosenfarbe beurteilen. Alles andere sind Ablenkungen, Gedankenspiele. Unwichtig. Lass sie los.

Wenn du also merkst, du nimmst irgendetwas gerade sehr wichtig, zieh der Sache den Stachel und lasse los. Tief durchatmen, entspannen, den Widerstand los lassen, den Gedanken gehen lassen. Nach spüren. Es gibt viele tolle Dinge, die der Minimalismus los tritt. Dies ist eines der Besten.

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