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  • AutorenbildFrollein Schreibfeder

Innenblabla

Bücher lesen, Filme gucken, Radio an, Werbung sehen, Computer spielen. Gesprächen lauschen, Zeitschriften durch sehen, Hörspiele hören. Serien verfolgen, Dokus gucken, telefonieren. Facebook ferchen, Pinterest anschauen, googeln. Bei Amazon nachsehen, Blogs verfolgen, Nachrichten hören und wieder ein Buch lesen.

Wir leben in einer Welt voller Input. Geschichten, schöne wie traurige, visuelle Reize, über süße Kätzchen bis Kriegsberichte, virtuelle Welten, vom Horrorfilm bis zum gespielten Parallelleben, alles wird geboten. Beim Arzt, im Bus, im Auto. Kopfhörer, Werbung, Audible, virtuelle oder papierne Bücher, überall gibt es Informationen, Meinungen, Geschichten, Gerede, Ideen, Unsinn und die neuesten Neuigkeiten. Hast du schön gehört? Hast du schon gekauft? Musst du sehen/haben/hören!

Manchmal denke ich, man hat in dieser fortschrittlichen, überinformierten Welt wirklich kaum eine Chance, sich selbst kennen zu lernen. Viel zu schnell adaptiert man Meinungen und Moden, will Modern und Mittendrin sein. Wer lauscht denn noch in sich hinein? Wer fragt sich denn wirklich, ob er das mag oder besser lässt?

Ich glaube, unsere Jugendlichen haben es nicht leichter als früher. Schneller wird alles fotografiert, gefilmt, aufgenommen, festgehalten, veröffentlicht und rüber geschickt. Einfach mal Blödsinn machen? Schlechte Idee.

Man müsste Diät halten. Was würde man tun, wenn man all diese Medien nicht zur Verfügung hätte? Eine Woche lang kein Internet, kein Fernsehen, kein Computer. Wow, das ist hart. Und dann auch keine Bücher, Zeitschriften und Handys. Woah! Woran würde man abnehmen? An der Meinung anderer, an angeblich gesicherten Informationen, virtuellen Geschichten und Eindrücken.

Wie sollte das nützen? Am Entdecken der eigenen Meinung, ungefärbt und echt, an eigenen Gedankengängen, an inneren Geschichten und Ausdrücken.

Ausdrücken. Drück dich mal wieder aus! Gib weniger hinein, hole mehr raus! Wenn man seinen Geist weniger mit Außenblabla füttert, fängt er auf wunderliche Weise an, Innenblabla zu produzieren! Völlig verrückt! Und völlig wunderbar!

Hör auf zu konsumieren und gib der Welt mal etwas zurück. Mal ein Bild, schreib eine Geschichte, behaue einen Holzklotz, fang das Häkeln an! Scheißegal, aber wann hast du dich zuletzt gefragt, was du eigentlich in die Welt geben kannst, anstatt immer nur alles in dich aufzusaugen?

Eine Mediendiät ist dir zu anstrengend? Das ist nicht zeitgemäß, zu schwierig umzusetzen? Dann beginne im Kleinen. Höre keine Nachrichten mehr, schalte um, wenn Werbung kommt, iss mehr Brokkoli! Begrenze deine Facebookzeit oder schreib ein Gedicht für jede Stunde Fernsehen.


Was in dir ist, kann erstaunlich sein. Und du bist der oder die Einzige, die es hervor bringen kann. Niemand sonst hat deinen Geist, deinen Hintergrund, deinen Charme. Also, los! Weniger rein, mehr raus!

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